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Monat: April 2021

Mastkastentuning

Unser Schiff hat 2 Masten. Das erhöht die Stabilität, da die einzelnen Masten nur 10m hoch sind und erleichtert das Segelsetzen – wir ziehen die Segel locker per Hand ohne Winsch hoch. Der Hauptmast steht direkt auf einem der Beams (Querholme). Der Vormast liegt zwischen den beiden vorderen Beams und wird von einem Mastkasten getragen der auf den Beams aufsitzt.

Der alte Mastkasten mit manueller Ankerwinsch

Dieser Mastkasten dient auch als Ankerkasten. Im Originalplan liegt die Kette vor dem Mast. Die Kette habe ich von 30m auf 60m verlängert, das macht über 80kg Gewicht ganz vorne. Besser ist es so viel Gewicht in die Mitte zu schieben, damit sich Gleda nicht wie ein Schaukelpferd benimmt. Also Kommt der neue Ankerkasten nach hinten. Obendrüber wird eine elektrische Ankerwinsch montiert. Damit die Winsch genug Freifallhöhe hat wird der Ankerkasten etwas tiefer als der Mastkasten.

Gutes Ankergeschirr ist für einen guten Schlaf sehr hilfreich …hab ich schon getestet. Daher die lange Kette und der neue 25 kg Mantus Anker. Das ist sicher – und schwer. Mit der Hand kann man das Paket schon noch vom Grund holen wenn man jung ist. Es besteht allerdings die Gefahr, das man bei schlechtem Grund und mehrmaligen Ankerversuchen aus Erschöpfung einfach aufgibt und der Anker dann nicht sicher sitzt. Daher die -für Wharramsegler- spießige Elektrowinsch. Damit die Kette am Mast vorbei kann wird der Mastkasten beidseitig verbreitert. Das ergibt Stauraum für Seile, Bootshaken etc und Platz für 2 Anker.

3 Kommentare

Neue Ruderblätter

Wharrams haben Sperrholzruderblätter, die mit Seilscharnieren am Boot befestigt sind. So ein Seilscharnier ist eine geniale Sache und muss auch in zwanzig Jahren nicht ersetzt werden. Damit die Ruder unter Druck nicht seitlich auswandern, müssen die Seile jedoch extrem fest angezogen werden.

Eine Tiki 38 Rumpf wird in 2 Teilen gebaut. Zuerst der Unterteil kopfüber. Der wird verglast, gekippt und dann der oberer Rumpfteil aufgesetzt. Bei der Gleda hat sich hier bei den Rümpfen eine kleine Bauungenauigkeit eingeschlichen. Die Heckneigung der Oberteile ist etwas geringer als die der Unterteile.

Knick im Heck

Das wäre weiter nicht schlimm, wenn nicht die Ruder an den Heckknick angepasst worden wären. Jetzt haben wir ein Gelenk mit einem Knick. Hätten wir Scharniere aus Stahl statt aus Seilen, würden sich die Ruder gar nicht mehr bewegen lassen. Mit den Seilen geht das wenn man sie nicht zu fest anzieht…jetzt verschieben sich die Ruder aber seitlich.

Es hilft also nix. Neue Ruder müssen her. Diesmal mit einem geraden Spiegel. In Composite Bauweise aus Coosa Board (PVC Schaum, Glasfaserverstärkt) und 600g Biax Glas plus 250g Körpergewebe um die niedrigere Steifigkeit des Coosa gegenüber Sperrholz zu kompensieren. Die alten Ruder wiegen 34kg pro Stück. Die neuen 17kg. Eine schöne Gewichtseinsparung am Heck wo es weh tut.

es ist Genauigkeit gefragt

Die Löcher der Seilscharniere müssen passgenau gebohrt werden. Die Seile dürfen sich nicht berühren um nicht durchzuscheuern. Millimeterarbeit. Die Löcher sollen außerdem auf keinen Fall direkt ins Holz gebohrt werden um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Auf der Ruderseite kein Problem, da die Ruder aus Coosa sind. Ich habe versucht beide Probleme mit einer Idee zu lösen. Ob das klappt wird sich erst beim Einbau der Ruder zeigen. Ich bin da etwas nervös. Also… Erst mal wurde für jedes Scharnier ein Epoxyblock gegossen. In diesen Block wurden mit der Standbohrmaschine die Löcher für Heck UND Ruder exakt eingebohrt. Die Blöcke wurden dann in die Ruder geklebt und die Ruder werden dann mit den Blöcken ins Heck geklebt. Danach muss man nur noch die Blocke in der Mitte durschneiden und -Voila- die Löcher sind perfekt ausgerichtet. So die Theorie. Obs was wird wird sich noch zeigen…

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Kaffeeluke

Die Rümpfe haben eine Stehhöhe von 1,83m. Der Smutje ist unter 1.7m, passt also. Ich mit meinen 1.93 kann dann halt leider nicht meine aufwendigen Sternegerichte kochen. Das Problem ist, der Smutje weigert sich morgens aus der Koje zu steigen, wenn ich ihm nicht wenigstens 2 Tassen Kaffee ans Bett bringe. Bei der Zubereitung muss ich aber gerade stehen, sonst können Fehler im Produkt entstehen, welche mit unglücklichen Blicken geahndet werden.

Also kam die Kaffeeluke ganz oben auf die Prioritätenliste. Noch vor dichten Rümpfen. Ist auch sonst praktisch. Die Kochhitze kann abziehen und wenn man den Deckel auf Abstandshalter legt hat man immer eine gute Belüftung im Rumpf, auch bei Regen.

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Eine Handbreit Wasser

Gleda hatte als Tiefenmesser einen Stab an dem ein Fishfinder mit Kabelbindern festgemacht war. Der Stab wurde durch die Klappe vor dem Pod ins Wasser gesteckt und dort seinem Schicksal überlassen. Je nach Geschwindigkeit hat der Tiefenmesser also nach vorne bzw hinten geschaut, oder auch mal nachgesehen was so seitlich los ist. Das hatte Flair, war mir dann aber doch zu wenig wissenschaftlich für so wichtige Daten. Selbst minimalistische Wharramsegler sollten wissen wann es knirscht.

Es gibt zwei Möglichkeiten für den Einbau eines Tiefenmessers. Entweder absenkbar (aber fest arretiert), oder fest verbaut mit Rumpfdurchbruch. Loch im Rumpf ist immer ungut, aber in dem Fall die bessere Wahl. Man muss nicht erst den Tiefenmesser bereit machen, sondern hat immer eine Tiefe auf dem Display. Als Bonus gibt es noch eine Logge (Geschwindigkeit durchs Wasser) dazu. Zusammen mit dem GPS wissen wir auch ob Strom mit oder gegen uns steht. Also beschließe ich in meiner „no holes policy“ eine Ausnahme zu machen.

Der Tiefenmesser soll Steuerbord, rechts außen sitzen. In Kanälen oder Flüssen ist da normalerweise die flachste Stelle. Im Rumpf ist an der Stelle auch ein guter Platz um den Tiefenmesser mit einem eigenen Schott gegen Wassereinbruch zu sichern.

Der Einbau ist nicht ganz leicht, da der Tiefenmesser genau senkrecht nach unten zeigen muss, die Rümpfe aber eine V-Form haben. Ich habe mir daher ein Epoxyfitting gegossen, das in ein Loch in den Rumpf geklebt wird. In das Fitting kommt der ziehbare Geber. Das Fitting wird dann möglichst stromlinienförmig verkleidet.

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