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Autor: Andrea Stephani

Schokolade bis Kolumbien…

… war der Plan. Noch mal fett in Grenada die Vorräte auffüllen damit der Bär nicht auf Entzug kommt aber wir waren wohl zu optimistisch. Bei Drucklegung des Artikels wird es wohl nicht mal bis Aruba reichen. Aber ja mei…So ist das Leben. Alter Süchtling.

Erst werden in tätiger Trägheit die letzten Arbeiten an Schiff und Segel erledigt, dann kommt das Highlight von Trinidad, nämlich der Oscar reife Auftritt von Michael Stephani beim Ausklarieren,

Wie im Theater, Nochmal durchatmen, Toitoitoi, und durch durch den Vorhang, bzw. durch die Tür der Zoll- und Einwanderungsbehörden.

Ein breites Lächeln und einen betörenden Blick wirft er den beiden Damen am Schalter zu, und hebt zur Verdeutlichung des Ernstes der Lage sämtliche Papiere an, die er dabei hat, während ich mich unauffällig setze. Wir sind vorbereitet. Mit einer Fröhlichkeit und Leichtigkeit füllt mein Kapitän dann alle Formulare aus, die da sind, unabhängig von Grösse und Farbe, aber NIE ohne Blaupausenpapier. Dabei muss er an dem Stehtisch von links nach rechts und zurück, und die Hände über Kreuz und Knicks und tapferes Lächeln zu den Beamtinnen. Ein Tänzchen, dem man die dahintersteckende Mühe und Beherrschung nicht anmerkt. Respekt. Und wie gesagt oscarreif. In Schauspiel und Tanz. Es gab statt Applaus immerhin einen Stempel und dann schwimmen wir wieder.

Das Gefühl, wenn es unter den Füssen wieder wackelt kann man mit pures Glück beschreiben. Das tauschen wir gerne ein gegen Klimaanlage und Dusche. Es geht erst mal nach Grenada zurück. Die haben einfach die beste Schokolade, und ausserdem wollten wir mal nachschauen, ob die Wilden Eingeölten inzwischen sauber geworden sind. Sind sie, es gab ein lustiges Wiedersehen, und wir wurden aufgefordert, am Sonntag mitzumachen. Nein, Danke. Da hauen wir lieber ab, so schnell wir können…Auf zu den ABC Inseln! Noch zu erwähnen: Wie haben auf der Suche nach Kakaobohnen für den dritten Versuch Schokolade zu machen (Fail beim Trocknen, sigh) eine Muskatnuss und ein Schwein gefunden und ein Huhn haben wir in einer Bar verloren. Der Ballermanhut hat endlich einen würdigen Träger. Bald ist Carneval auf Grenada und da wird er der Babu sein mit dem tanzenden Huhn.

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Andersrum oder der Urlaub vom Urlaub

Autor: Andrea

Novum… Yo, weil ich ja Urlaub hab übernimmt meine Süße die Dokumentation der Heimreise. Ihr lernt wertvolle Sachen. Z.b wie man spontan Gold im Kugelstoßen erringt, wie man einen Bären in einen Audi bekommt und ab wann eine Butterbrezenblutsättigung eintritt.

Ein bisserl der Nachteil vom Weltumsegeln ist die Sehnsucht nach den Lieben daheim. Darum gönnen wir uns eine Auszeit und fliegen zur Abwechslung um die Welt zu unseren wichtigsten Lieblingsmenschen. Und ich sag’s euch: jeder einzelne Drücker war es wert. Aber von vorne.

Von Trinidad geht es nach Toronto. Tante Billy und Onkel Reinhard mögen wir einfach so gerne, die würden wir am Liebsten noch viel öfter treffen. Außerdem ist immer was los. Nach einer kurzen Begrüßung begleiten wir Reinhard, 84, zur Prüfung für das deutsche Sportabzeichen. Das war spitze! Wir sind mit einer bunten Truppe angetreten zum

-Schlagballwerfen,

-Standweitsprung

-Medizinballweitwurf und Kugelstoßen (Ich habe GOLD gestoßen. Das Foto spricht Bände)

Onkel Reinhard hat auch noch zusätzlich 23 Liegestütz gemacht, und damit das goldene Sportabzeichen errungen, genau wie seit mehr als 20 Jahren. Respekt.

Uns hat er angesteckt. Es hat so viel Spaß gemacht, dass wir das auch machen wollen.

Dann gab’s noch original italienische Pizza bei Annette, Paul und Megan, und schon müssen wir weiter. Liebe Billy, es war so schön, euch alle zu sehen, wir kommen wieder! Von Toronto haben wir gar nicht so viel gesehen, aber was wir gesehen haben, war ein ziemlicher Kulturschock. Alles top gepflegt, sauber und akkurat. 8-spurige Straßen, und immer wieder die gleiche Ansammlung von Geschäften.  Bye Bye, Canada, wir ziehen weiter in den Dschungel. Der ist in Klosterneuburg aber erst noch müssen wir einen Bären in einen schwarzen Audi kriegen.

Am Schalter am Flughafen Wien;

Bär: „Guten Tag, ich habe ein Auto reserviert auf den Namen Stephani.“

Beide Schalterbeamten, strahlend: „Herr Stephani, für sie haben wir eine schöne Überraschung! Sie bekommen ein upgrade!“

In Erwartung eines enthusiasmierten Kunden drücken sie meinem Bär einen Audi Q8 Schlüssel in die Hand.

Bär, erschrocken Hilfsausdruck: „Ich fahr keinen Audi!“

Beide Schalterbeamten, total verunsichert :“ Ja, aber,….gratis,…..tolles Auto,…..außerdem wird der in München gebraucht“

Ja, und da haben sie ihn eiskalt erwischt. Bei seiner Hilfsbereitschaft.

Bär, seufzend, streckt die Hand aus:“Ja, dann fahr ich euch halt den ScheissAudi nach München.“

Und so geschah folgendes Wunder in einer Juniwoche auf österreichischen und deutschen Straßen; Ein dicker, schwarzer Audi bremst für alle, und lässt sogar jeden Laster vorfahren.

Klosterneuburg, Connor, Valeria, Ben, Livia, Gabi, Traude, Andrea, Tina, Kathi, Peter, Birgit, Robert, Renate, Dalibor,…  Es war schön, Euch alle zu sehen! Dank Euch war es, wie heimkommen.

Der Weg über München führt über Ingolstadt. Danke, Maxi und Arnd für ein tolles Fest und das JazzToGo Konzert! Bring das Saxophon in die Südsee mit.

Außerdem gibt es Gerüchte, dass Bär die geheimnisvolle Ingolstädter Wohnung von D.W. (Initialen geändert) angeblich gesehen und sogar betreten haben soll. Leider darf er nicht darüber sprechen und natürlich gibt es auch kein Foto. Lieber B.M. (Initialen abermals geändert), der Bär hat sich sehr gefreut dich zu drücken.

Ein ganz ganz wichtiger Mensch wohnt in München, wegen dem wir die ganze Reise ja überhaupt gemacht haben. Meine Mama. Und in München gibt es die besten Butterbrezen der Welt. Schon beim Planen der Reise steht fest: die Münchner Butterbreze wird ein kulinarisches Highlight. In Österreich und und Ingolstadt haben wir uns zurückgehalten, weil wir durch nichts diese Sehnsucht nach einem Biss in eine frische Butterbreze in München abmindern wollten. Am Ende waren es 23 Butterbrezen, und da wird die Brezensehnsucht dann schon etwas weniger. Der Pazifik vorstellbar, sozusagen.

Ja mei, was soll man sagen: München im Juni bei der Familie. Schon schön. Grillen im Garten, Flanieren am Rotkreuzplatz, die Taxisgartenrunde, Radeln im Hirschgarten, Lehnbachhaus und Mamas Balkon. Besser geht nicht.

Jetzt geht es wieder aufs Schiff und der Abschied fällt schwer, wird aber versüsst durch die sagenhafte Erweitefung meiner Angelausrüstung! Danke, Tom, nach dem Heulen kann ich es kaum erwarten, das alles auszuprobieren. Danke, Bruder.

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