Ein letztes mal zum Schleppangeln nach Paxos und zurück (natürlich wie immer erfolgreich), dann gings nach Preveza an die Kaimauer. Es geht für mindestens fünf Monate aus dem Wasser. Es ist einfach zu kalt für einen mediterranen Winter auf der Gleda und ein paar Dinge stehen noch auf der Checkliste. Impfungen, neue Pässe, Autos verkaufen etc etc. Den Anleger in Paxos wollte ich ganz elegant römisch katholisch machen. Also Anker schmeißen und mit dem Heck an die Pier. Längsseits kann ja jeder und nimmt Platz weg. Um es vorweg zunehmen… es war nicht schön. Der erste Versuch ist 5m vor der Pier geendet, weil die Kette mit 60m zu kurz war. Ich find es nicht leicht zu schätzen ob man jetzt 40 oder 60m von der Mauer weg ist. Andrea hat noch angemahnt, das wir zu weit draußen geschmissen haben. Da hängst Du dann an der Kette und merkst das es hier eine fetzen Tidenströmung von der Seite gibt und dich auf das Nachbarboot drückt. An Land stehen 10 „Helfer“, haben prima Hafenkino während sie Anweisungen zurufen und deine Frau gibt Dir den „Ich habs Dir doch gesagt Blick“. Also wieder ganz entspannt (hahaha) raus und noch mal versuchen. Zwei mal müssen wir den Anker werfen, da die Strömung die Gleda zu schnell versetzt und sonst die Kette komplett schräg wär. Mit Ach und Krach machen wir fest. Keine seemännische Glanzstunde. Skipper sein ist nicht immer leicht. Am nächsten Tag will unser Nachbar weg und logisch! wir liegen über seiner Kette. Da darf ich dann zum Glück noch mal üben. Irgendwann lern ich es.
Als Belohnung sind die letzten Tage auf der Gleda gechillt. Wir können in Ruhe die Segel waschen, runternehmen und das Boot winterfest machen. Jeden Tag ausgiebig warm duschen hat auch was und Preveza ist in der späten Nachsaison sau gemütlich. Die Restaurants sind ganz leer, nur ein paar Katzen setzten sich dazu. Und dann ist da auch noch der Seppi. Seppi ist der netteste Esel denn ich kenne und unsere tägliche Wandermotivation. Das Hinterland von Preveza ist nicht so schön, aber am Ende der Runde wartet Seppi auf uns. Er hat eine große Wiese mit schattigen Olivenbäumen für sich, ist aber sonst ganz alleine. Nicht so schön für einen Esel. Am Anfang war er noch sehr zurückhaltend, aber Andrea hat ihn mit Möhren und Äpfeln bestochen. Nach dem dritten Tag kommt er laut schreiend angerannt sobald er uns hört. Ein super Typ, der Sepp.
Tja, und dann müssen wir tatsächlich raus aus dem Wasser. Bitter. Das Coppercoat sieht aus wie neu. Nicht ein Furz Bewuchs nach 4 Monaten. Super. Nur zwei Tage bleiben wir noch dann ab nach München zur liebsten Schwiegermutter und ein paar Tage später nach Berlin und Usedom. Freunde besuchen, Meeresrauschen hören und Basketball von Profis anschauen.
Jetzt sitz ich hier wieder in der Klosterneuburger Novemebersuppe und logisch…bin rotzerkältet. Niemand fängt sich so schnell nen Schnupfen und leidet dann so sehr wie ich. Nicht umsonst war einer meiner Spitznamen als Kind „Schnufti“. Es war dann aber gar kein Schnupfen, sondern das Drecks Corona. Na ja. Braucht auch keiner. Vielleicht kauf ich aus lauter Frust einfach mal nen neuen Anker. Da gibts einen der soll ganz supi sein :)….
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