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Auf geht’s beim Schichtl – Endspurt

Keiner soll uns mangelnden Ehrgeiz oder Einsatz vorwerfen. Wir schreiben den 25. Januar, die Nachttemperaturen in Italien sind bei -5 Grad und wir fahren durch dichtes Schneetreiben auf der Südautobahn in Richtung Gleda. Bis Mitte März wollen wir zwei der Kabinen komplett renoviert haben um ab dann wieder auf der Gleda schlafen zu können (derweil machen wir Airbnb). Das bedeutet rausschleifen, überflüssige Möbel rausschneiden, mit Epoxy ausbessern und wieder streichen. Neue Matratzen sind passgenau bestellt, die Elektrik kommt später.

Wie sich’s gehört, lass ich meine Frau die kleine Kabine machen und schleif mich selber durch die Große. Wir sind schwer vermummt, da auch der beste Staubsauger beim Überkopfschleifen seine Mühe hat. Ich schleife zur Abwechslung mal richtig gerne. Schleifen hält warm. Draußen bläst die Bora eisig in jede Ritze. Manchmal hol ich uns nur zwei Kaffee um mir die Hände aufzuwärmen. Meine Füße stehen eh auf Heizsohlen und wenn der Heizsohlenvorrat aus ist muss es echt wärmer werden. Aber wir merken auch schon was für einen Wums die Sonne hat. Sobald sie rauskommt und kein Wind geht ist fast T-Shirt Wetter und es duftet gleich nach Sommer.

Die alte Farbe geht beim Schleifen gut ab. So gut, das wir beschließen schöne Holzteile nicht mehr zu streichen sondern klar zu lackieren. Andrea arbeitet in “Jake’s Cabin”. Das ist Backbord vorne eins. Wir haben sie so genannt, weil da Jake – ein Freund aus England – bei der Überführung mit Neil durch die Biskaya geschlafen hat. Der Spießer in meiner Frau lässt keine Farben zu (ausser Rot am Boden). Schlicht und edel soll es sein. Der Hippie in mir (kennt jemand die psychodelische Farbgestaltung unseres Wohnzimmers? ) braucht mindestens ein paar Farbtupfer. Mal sehen.

Ausserdem haben wir beschloßen die Eignerkabine zu entkernen. Neil und Gail hatten glaube ich irrsinnig viele Sachen und haben entsprechend Schränke und Stauraum benötigt. Unsere Gaderobe wird eher aus einer Badehose und einem T-Shirt bestehen (OK zwei paar zum Waschen, damits nicht müffelt). Eine echte Sch…arbeit war die Entfrnung der Wärmedämmung. Neil hat Korkplatten und Schaumstoff verklebt um es warm zu halten im spanischen Winter. Ich zweifle, das das wirklich was gebracht hat. Ist auf jeden Fall nicht schön. Verklebt mit Patex oder ähnlichem. Ist nicht zu schleifen. Daher ist der Batz auch nur mühsam mit der Heißluftpistole und A2 Atemschutz zu entfernen. Zum Glück war die Dämmung nur in der SB Kabine. Pfuh.

Der alte Lüfterpilz wird auch gleich durch einen richtigen Doradenlüfter ersetzt, wenns schon staubt…

Wir sind ansonsten immer noch die einzigen auf der Werft, Eine Woche muß Andrea daheim bleiben und ich bin ganz der einsame Bootsbauer. Hoffentlich wirds bald wärmer und die anderen Schiffsbaustellen erwachen auch zum Leben, sonst ist das schon fad. Das war Phase I innenausbau… jetzt wirds dann bunt…

3 Kommentare

  1. Jakob Stummer Jakob Stummer

    Bei so viel Einsatz und Kampfgeist und der Kälte zum Trotz – was kann da noch schiefgehen!! Weiter so – toll wie es sich entwickelt; wünsche euch weiterhin gute gelingen und feue mich schon auf die nächsten Beiträge!
    Grüße Jakob

    • Mic Mic

      Danke. Ja wir wollen jetzt wirklich ins Wasser. Das Bauen macht Spaß und die Leute auf der Werft sind super und der Weg ist das Ziel und so… aber Segeln ist am schönsten

      • Jakob Stummer Jakob Stummer

        Genau, am Wasser ist es doch am schönsten und bei eurer Motivation ist es ja auch bald so weit.. alles Gute weiterhin!

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