…und fischt und fischt und füttert auch mal Katzen. Ganz klar das wichtigste Thema seit dem letzten Eintrag . Aber erst mal muß ich zugeben, dass ich ein fauler Hund bin was das Blogschreiben anbelangt. Da kommt es schon vor, das man das eine oder andere vergisst was man erlebt hat. Zum Beispiel machen wir ja neuerdings überall unsere Spaziergänge…und auch jeden Morgen Sonnengebet auf unserer Terrasse und so. Wichtig, weil wer rastet der rostet. Ist klar. Auf unserer Runde in Lakka auf Paxos, Griechenland sind wir dabei das erste Mal von einem Haustier gestellt worden. Es gab fast kein vorbeikommen. Das Tier ist blitzartig aus der Einfahrt rausgeschossen (nicht angeleint!) und hat uns knurrend und zähnefletschend zurückgetrieben. Ich hab die doofe Gans dann sachte mit dem Fuß zur Seite schubsen müssen (nicht getreten ehrlich) aber sie hat uns noch mindestens hundert Meter laut schimpfend verfolgt. Hat ihren Job ernst genommen. Leider gibt es kein Foto, wir waren zu sehr unter Adrenalin.
Jetzt habe ich natürlich auch vorgegriffen. Wir sind nicht direkt von Split nach Griechenland gesegelt. Vorher gings noch nach Vis (Wanderung zu U-Boot Bunker. Saucool, man darf in dem alten Bunker festmachen und in den Stollen rumlaufen. Da sind die Kroaten entspannt) und über Sveti Klement, das erste mal mit dem neuen Spinnaker!, nach Hvar (Wanderung zu einer Ziegenfarm. Esel gabs auch. Andrea im Glück). Sveti Klement ist eine kleine Insel im Westen von Hvar und -echt wahr- ein Traum. Wunderbare Buchten und traumhafte Pfade. Alles ganz liebevoll gepflegt. In unserer einsamen Ankerbucht hat zum Beispiel jemand aus Treibholz Bänke und Plattformen mit Dächern gebaut. Einfach so.
Von Hvar wollten wir eigentlich nochmal nach Korcula. Eigentlich, denn es wäre Zeit gewesen bis es nach Griechenland geht. Aber es ist irgendwie auch das Schöne beim Segeln, das man das halt nicht alles exakt planen kann. Wenn der Wind nur zwei Tage mit Dampf in die richtige Richtung weht, bevor er 10 Tage von Vorne die Überfahrt unmöglich macht, dann fährst Du halt los. Kurz vor Dunkelheit haben wir in der Marina Korcula noch angelegt um die Tanks zu füllen und dann ab Richtung Süden. Den Sprit hätte es gar nicht gebraucht. Wind von achtern war mehr als genug. Mit Schmetterling haben wir im Schnitt 8 Knoten gemacht. Kurz vor der Düse von Otranto mal 16 Knoten Spitze, das ist dann schon spuki.
Nach zwei Tagen und Nächten, so ca., und ganz schön vielen Seemeilen (mit ordentlich Logbuchschreiben halt ich mich doch nicht auch noch auf) haben wir den Anker in die Bucht von Corfu Stadt geschmissen. Die Überfahrt war extrem ruppig und wir ganz schön groggy, also haben wir beschlossen hier mal ne Woche zu chillen. Ist eh ein wunderbares Städtchen. Toll an der Gleda ist, das sie einen hohen Wiedererkennungswert hat. Sonst hätten wir nicht Freunde von Marcel aus der Werft getroffen, die hier ein paar Tage Urlaub machen und das einzige nicht weiße Schiff in der Bucht sofort erkannt haben. Saunett.
Und hier ist es dann auch losgegangen. In Split hat Andrea im Decathlon ein Anfängerangelset gekauft und die Angel jetzt einfach mal reingehalten. Zack… Dorade dran. Wieder rein und zack.. nächste Dorade dran. Als wärs nix. Jetzt ist sie im Fieber. Auf der Überfahrt nach Paxos dann das erste mal mit Blinker und Schleppangel. Zack.. eine Fregattmakrele. Blinker ist kaputt, aber egal. Dann halt nur mit Blei und…genau zack die Zweite. Auf der Überfahrt nach Lefkada dann eine Goldmakrele. Während ich hier schreibe fischt sie wieder. Das erste mal das in einer Bucht nix beißt. Vielleicht ist ja schon alles leer.
In Lefkas haben wir noch einen Platz am Stadtkai erschlichen. Erschlichen, weil wir da vier Tage umsonst gelegen sind. Ich dachte wenns was kostet in Griechenland, dann kommt schon einer. Kam auch, aber da haben wir gerade die Leinen losgeschmissen und er konnte nur noch winken. War also günstig. Und in Lefkas lebt unsere alte Freundin Nathalie (so alt wie wir, aber wir kennen sie schon lange) am Berg über der Stadt und wir haben sie noch nie besucht. Mit dem Mietauto sind wir los. Sie hat uns eine Wegbeschreibung und einen Maps Standort geschickt. Wäre aber nicht sicher mit dem Standort zu navigieren. Da am Berg kann Google Maps das nicht. Ich denk mir Quatsch, schalte Google Maps ein und los gehts zur Nathalie. Von großen Straßen geht es auf kleine Straßen. Von kleinen Straßen auf Feldwege und dann auf Feldwege die eng sind mit tiefen Löchern. Es wird sehr einsam. Man vermutet hinter jeder Biegung den Räuber Hotzenplotz mit der Pfefferpistole. Ein Jeep wäre jetzt das Minimum, mir tut der kleine Japaner leid. Irgendwann verengt sich der Weg zu einem Fußpfad. Es hilft nix. Zähneknirschend drehen wir um. Zurück auf los – und das war dann echt peinlich. Denn anstatt eine Stunde über Stock und Stein wäre es nach der old School Beschreibung 15 min auf bestem Asphalt gewesen. Aber wir haben Nathalie gefunden. Sind zusammen über die Insel und haben es sogar geschafft noch ein Basketballspiel der dritten griechischen Liga anzusehen. Qualität und Hallengröße etc. ist exakt gleich mit der ersten österreichischen Liga. Nur heißt die Liga hier „Eliteliga“ und in Österreich „Superliga“. Na ja, Fake it till you make it.
Das Fischfieber treibt uns dann noch mal nach Paxos, weil auf der Überfahrt hinwärts hat ja der Mahi Mahi angebissen. Diesmal geht mein Verpflegungsoffizier leider das erste mal leer aus. Weiter geht’s jetzt auch erst mal nicht, da draußen der Scirocco mit 30 knts pfeift. Also wandern wir von der Mongonissi Bucht über Paxos. Gefällt uns wie alles bis jetzt sehr gut. Wir sind da einfach gestrickt, uns gefällts fast überall.