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Schlagwort: Prevezza

Moment mal

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Das fühlt sich seltsam irreal an. Jetza sind so viele Jahre Planung und Bau vergangen und auf einmal sind wir weg. Die Abfahrt kam unerwartet plötzlich. Es gab da so viel anderes was wichtiger war. Connor und Valeria haben geheiratet, das war natürlich der Mainevent. Anouk war zu Besuch aus Thailand. Einiges los also. Aber wir hatten uns ein Abfahrtdatum gesetzt und das auch knallhart durchgezogen. Sprich wir haben das Haus einfach auf die Minute pünktlich verlassen wie es war. Meine Klamotten hängen im Schrank (macht damit was ihr wollt) , das Bett ist ungemacht, das Frühstücksgeschirr steht auf dem Tisch. Nicht mehr unser Problem, Connor und Valeria wohnen jetzt da. Räumt mal schön hinter den alten Säcken her, lol 🙂

Zwei Tage mit vollgepacktem Dacia die Balkanroute runter. Hammer was ich da alles mitgenommen habe. Starlink, Erstazteile, Drone, noch mehr Ersatzteile und Werkzeug, E-Gitarre. Lauter Männerspielzeug. Andrea hatte nur ein Täschchen (und eine aufblasbare Badewanne! Das sei erwähnt). Es hat dann auch 10 Tage gebraucht das alles so zu verstauen, das man es wiederfindet (ich hab eine Liste auf meinem Handy da schreib ich jedes Teil und seine Position auf, sonst ist es für immer verschwunden). Zum Glück sind wir weg. Gleda ist voll, aber es kommen immer noch Sachen in Klosterneuburg an, die verspätet verschickt wurden. Braucht sicher kein Mensch.

In Prevezza haben wir alles eingeladen, unser neues Heim kranfertig gemacht und sind dann erstmal an die Hafenmauer. Es ist so toll wieder zu schwimmen. Das Wetter ist nicht ganz wie im Marketingmaterial. Ein namentlich nicht genannter Passagier hat sich bereits beschwert. “Kommen Sie auf die SV GLEDA, hat es geheißen! Sie werden nie wieder frieren hat es geheißen! Nur schönes Wetter auf der Barfußroute, hat es geheißen!”. Ist aber auch wahr. Regen und Sturm bei 17 Grad. Jetzt sind wir nach Lefkas umgezogen um dem Wind und Schwell zu entgehen und warten auf Natalie, die ja unser Auto übernimmt. Wir liegen prima gratis und sicher direkt an der Einfallstraße.

Da haben wir schön Zeit den Seppi (den Lieben) mit Karotten zu füttern und beim Lidl einzukaufen. War übrigens schon mal jemand in Lefkas beim Lidl? Ganz lustig. Auf dem Parkplatz gibt es lauter Einweiser mit gelben Westen, die das Parken ganz ganz schwierig gestalten. Ein Lotse auf 5 Parkplätze, das muss ein EU-Förderprogramm oder so sein. Irre. Und natürlich kann ich am Boot basteln. Es gibt eine superlange ToDo Liste. Gestern hab ich seit langem mal wieder Epoxy angerührt. Schön. Die Steuerbordkabine ist nun voll Einbruchssicher (so super in den Hafenstädten. Überall kannst Du A4 Stahl, oder Anker oder was man sonst nicht braucht kaufen!). Auf den Bildern sieht man schön die Sauerei vom Saharastaub. Tonnenweise ist der zur Zeit im Regen.

2 Kommentare

Servus Sepp

Ein letztes mal zum Schleppangeln nach Paxos und zurück (natürlich wie immer erfolgreich), dann gings nach Preveza an die Kaimauer. Es geht für mindestens fünf Monate aus dem Wasser. Es ist einfach zu kalt für einen mediterranen Winter auf der Gleda und ein paar Dinge stehen noch auf der Checkliste. Impfungen, neue Pässe, Autos verkaufen etc etc. Den Anleger in Paxos wollte ich ganz elegant römisch katholisch machen. Also Anker schmeißen und mit dem Heck an die Pier. Längsseits kann ja jeder und nimmt Platz weg. Um es vorweg zunehmen… es war nicht schön. Der erste Versuch ist 5m vor der Pier geendet, weil die Kette mit 60m zu kurz war. Ich find es nicht leicht zu schätzen ob man jetzt 40 oder 60m von der Mauer weg ist. Andrea hat noch angemahnt, das wir zu weit draußen geschmissen haben. Da hängst Du dann an der Kette und merkst das es hier eine fetzen Tidenströmung von der Seite gibt und dich auf das Nachbarboot drückt. An Land stehen 10 “Helfer”, haben prima Hafenkino während sie Anweisungen zurufen und deine Frau gibt Dir den “Ich habs Dir doch gesagt Blick”. Also wieder ganz entspannt (hahaha) raus und noch mal versuchen. Zwei mal müssen wir den Anker werfen, da die Strömung die Gleda zu schnell versetzt und sonst die Kette komplett schräg wär. Mit Ach und Krach machen wir fest. Keine seemännische Glanzstunde. Skipper sein ist nicht immer leicht. Am nächsten Tag will unser Nachbar weg und logisch! wir liegen über seiner Kette. Da darf ich dann zum Glück noch mal üben. Irgendwann lern ich es.

Als Belohnung sind die letzten Tage auf der Gleda gechillt. Wir können in Ruhe die Segel waschen, runternehmen und das Boot winterfest machen. Jeden Tag ausgiebig warm duschen hat auch was und Preveza ist in der späten Nachsaison sau gemütlich. Die Restaurants sind ganz leer, nur ein paar Katzen setzten sich dazu. Und dann ist da auch noch der Seppi. Seppi ist der netteste Esel denn ich kenne und unsere tägliche Wandermotivation. Das Hinterland von Preveza ist nicht so schön, aber am Ende der Runde wartet Seppi auf uns. Er hat eine große Wiese mit schattigen Olivenbäumen für sich, ist aber sonst ganz alleine. Nicht so schön für einen Esel. Am Anfang war er noch sehr zurückhaltend, aber Andrea hat ihn mit Möhren und Äpfeln bestochen. Nach dem dritten Tag kommt er laut schreiend angerannt sobald er uns hört. Ein super Typ, der Sepp.

Tja, und dann müssen wir tatsächlich raus aus dem Wasser. Bitter. Das Coppercoat sieht aus wie neu. Nicht ein Furz Bewuchs nach 4 Monaten. Super. Nur zwei Tage bleiben wir noch dann ab nach München zur liebsten Schwiegermutter und ein paar Tage später nach Berlin und Usedom. Freunde besuchen, Meeresrauschen hören und Basketball von Profis anschauen.

Jetzt sitz ich hier wieder in der Klosterneuburger Novemebersuppe und logisch…bin rotzerkältet. Niemand fängt sich so schnell nen Schnupfen und leidet dann so sehr wie ich. Nicht umsonst war einer meiner Spitznamen als Kind “Schnufti”. Es war dann aber gar kein Schnupfen, sondern das Drecks Corona. Na ja. Braucht auch keiner. Vielleicht kauf ich aus lauter Frust einfach mal nen neuen Anker. Da gibts einen der soll ganz supi sein :)….

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